Die Sun Fast 3300 und ihr spezieller Rumpf

Die beiden Architekten der neuen Sun Fast 3300 erklären uns die Geheimnisse hinter dem Rumpf dieses zukünftigen Champions.  

 

Bis dieses neue Segelboot im kommenden Frühjahr auf dem Wasser kennenzulernen ist, erzählen uns Daniel Andrieu und Guillaume Verdier Näheres zum Rumpf der neuen Sun Fast 3300 und zu seiner Umkehr der Kiellinie im vorderen und hinteren Bereich.

 

               " Wenn man den Rumpf im Profil betrachtet fällt eine kleine optische Besonderheit auf: Die Umkehr der Kiellinie im vorderen und hinteren Teil. Dies ist ein Ergebnis der Berechnungen von Guillaume und Véronique Soulé.  

 

                Es entspricht einfach der Logik bei der Verteilung des Drucks auf das Boot. Das ist nichts Neues. Damit wurde bereits beim America´s Cup experimentiert. Damals beim Boot von Team New Zealand, der AC 72, vor San Francisco. Ich schlug eine Umkehr der Krümmung vorne und hinten vor, die akzeptiert wurde. Für uns ist diese Druckverteilung entlang des Bootes entscheidend. Ziel ist eine möglichst lange Schwimmwasserlinie, um letztendlich über ein längeres virtuelles Boot zu verfügen. Ganz vorne befindet sich eine stark ausgeformte Nase, die relativ groß ist und das Wasser etwas nach vorne schiebt bzw. sehr früh schiebt. Etwas weiter nach hinten hingegen, Richtung Heck, sollte nicht zu viel Druck herrschen, weil dadurch das Boot mit dem Heck im Wasser liegt und zu viel Druck am Spiegel erzeugt wird. Heck und Bug arbeiten somit zusammen. In der Mitte schließlich befindet sich Das maximale Rumpfvolumen das damit den Auftrieb gewährleistet, der Volumen und Gewicht entspricht. Ganz hinten am Heck sollte die Welle möglichst lang auslaufen und dadurch eine möglichst lange Schwimmwasserlinie erzielt werden.

 

                Die Druckverteilung am vorderen Teil des Bootes ist besser ausgeglichen und am Heck bewirkt die Umkehr ein Schieben des Rumpfes nach vorne, wodurch der Gesamtwiderstand verringert wird. Der Rumpf liegt besser im Wasser und der Rumpfüberhang am Steven ist relativ groß, wenn man die Schwimmwasserlinie im Verhältnis zur Länge über alles misst. Es ergab sich eine optimale Konstellation zwischen den Untersuchungen durch Berechnung und den IRC-Regeln, die eine kurze Schwimmwasserlinie bevorzugen. Durch die Verteilung des Volumens ergab sich statisch eine relativ kurze Schwimmwasserlinie. Ein überaus vorteilhaftes Ergebnis."

JEANNEAU