DIE ZANZIBAR AUF REISEN TEIL 22

DIE ATLANTIKÜBERQUERUNG

Begleiten Sie Bérangère, Laurent und ihre beiden Kinder an Bord ihres Segelboots Zanzibar, einer SunShine 36, auf ihrer ereignisreichen Atlantiküberquerung.

 

Jetzt geht´s über den Atlantik!

    Montag, 1. Februar: Wir brechen in Mindelo, Kap Verde, in Richtung der Antillen auf.

Zwei Paare, unsere Stegnachbarn, die wir vor ein paar Tagen kennengelernt haben, helfen uns beim Loswerfen der Leinen und wünschen uns viel Glück. „Ein Wiedersehen auf der anderen Seite

Diese 16 Tage waren wahrlich kein Zuckerschlecken. Wir wurden von Wellen in allen Richtungen hin- und hergeworfen und es blies ständig ein Wind von 20 bis 35 Knoten. Tagelang bewegten wir uns in einer grauen Suppe ohne ein bisschen Sonne und ab dem dritten Tag kamen noch Regenböen dazu. Erst am zehnten Tag flaute der Wind ab, und das auch nur für einen Tag.

Unsere Erfahrungen deckten sich überhaupt nicht mit den Erzählungen der anderen. Vielleicht ist dieser legendäre lange Wellengang des Atlantiks nur ein Mythos!

Während der ganzen Überfahrt sind wir ganz allein inmitten des Ozeans. Kein Mensch weit und breit, keine Seele in dieser Schaumwüste. Kein Flugzeug am Himmel, nicht mal ein Vogel. Und die einzigen Lebewesen, die wir in den zwei Wochen gesehen haben, sind die fliegenden Fische, die aus Versehen auf unserem Deck landeten. Wir verbringen Stunde und Tage mit dem Starren auf den Horizont und lassen unsere Gedanken wandern.

Wir alle sind durch die lange Überfahrt überempfindlich und die Stimmung kann schnell umschlagen.

Aber schließlich ist alles überstanden. Nicht mehr seekrank, keine Stimmungsschwankungen, keine Müdigkeit. Nach einem erholsamen Schlaf, einer kräftigen Mahlzeit und der Erkundung des gelobten Lands ist alle Mühsal nahezu vergessen. Wir sind stolz auf uns. Wir haben es geschafft!

Wir haben 2230 Meilen (4130 km) mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 5,9 Knoten, also 11 km/h, zurückgelegt.

Wir sind trotz allem glücklich, dass wir diese zumindest bereichernde Erfahrung gemacht haben und dass wir jetzt in den Antillen angekommen sind.

In der Marina von Port Louis auf Grenada sticht unser Fahrtensegler etwas heraus inmitten der Luxusyachten und großen Charterkatamarane. Wir genießen den wohlverdienten Komfort, bevor wir uns auf Entdeckungsreise zu den zahlreichen paradiesischen Inseln der Grenadinen machen.

Wir haben nicht sehr viele Fotos von der Überfahrt. Der Eindruck täuscht: Die Fotos im Freien zeigen den einzigen windstillen Tag.

 

 

Bérangère

 

 

 

 

 

 

 

 

 

JEANNEAU