DIE ZANZIBAR AUF REISEN TEIL 10

GIBRALTAR UND EIN TREFFEN MIT DEN ERSTEN BOOTSKAMERADEN.

Verfolgen Sie weiter die Reise von Laurent und Bérangère sowie ihrer beiden Kinder an Bord ihres Segelboots Zanzibar...

 

Ankunft in Gibraltar, Erkunden einer Welt zwischen zwei solch verschiedenen Kontinenten

Heute passieren wir die Meerenge von Gibraltar. Es ist windstill. Wir legen ein Großteil der Strecke unter Motor zurück. Bei Ankunft in der Meerenge schiebt uns eine starke Strömung mit 10 Knoten vorwärts. Rechts von uns zieht die marokkanische Küste vorbei, links von uns die spanische. Am GPS tauchen zahlreiche Leuchtpunkte auf: AIS-Signale von Frachtschiffen und Booten, die sich auf dieser Route befinden.

Bei Einfahrt in die Bucht werden wir von zahlreichen Delphinen begrüßt, die wie wir zwischen den Frachtschiffen auf Zickzackkurs hin und her schwimmen. Wir ankern bei La Línea de la Concepción (spanische Stadt direkt oberhalb von Gibraltar). Der Ankerplatz ist alles andere als paradiesisch: Rollerfahrer lassen ihre Motoren aufheulen, die Frachtschiffe geben sonore Geräusche von sich, es riecht nach Öl und direkt nebenan heben Flugzeuge ab und landen. Von den Mückeninvasionen ganz zu schweigen.

Wir ankern hier nicht, weil es so schön ist oder weil diese spanische Stadt so sehenswert ist. Wir wollen Gibraltar einen Besuch abstatten, dieser britischen Enklave an der Südspitze Spaniens und Europas. Außerdem haben wir den Kindern versprochen, uns die Affen anzuschauen, die oben auf dem Felsen wohnen.

Um zu diesem Territorium zu gelangen, müssen wir die Grenzkontrollen passieren. Um uns herum hören wir eine Mischung aus Englisch und Spanisch.

Nachdem wir mitten über die Bahn des Flugplatzes gegangen sind, der aus Platzmangel nirgendswo anders errichtet werden konnte, geht es zur Seilbahn, die uns nach oben auf den Felsen bringt. Als wir die Kabine verlassen, sehen wir uns sofort einem großen Pavian gegenüber, der scheinbar Spaß daran hat, diesem nie endenden Strom an Touristen zuzuschauen!

Das Panorama ist überwältigend. Ein herrlicher Blick auf die Stadt, das Mittelmeer auf einer Seite, die Meerenge auf der anderen, die Küste Andalusiens und Marokko gegenüber!

Die Kinder wiederum sind fasziniert von den überhaupt nicht scheuen Pavianen, die den Touristen dreist jede Art von Nahrung entreißen. Blanche versteckt sich hinter unseren Beinen und Gabin will in die Babytragetasche. 

 

 

Treffen mit Freunden

Wir verbringen ein paar Tage hier, um auf Westwind für die Fahrt ins Mittelmeer zu warten. Aber wir warten auch auf die Ankunft von zwei Familien, die ebenfalls auf Segelbooten unterwegs sind und die Laurent über Facebook kennengelernt hat. Sie sind in Sète in See gestochen und passieren die Meerenge in Richtung Atlantik.

Wir warten in der Marina, um sie am Steg zu begrüßen. Wir umarmen uns herzlich wie alte Freunde, die sich nach einer langen Zeit wiedersehen, ohne dass wir uns wirklich kennen. Jetzt lernen wir also Karemo und die weitere Besatzung kennen: Olivier, Marine, Guilhem und Philippine. Und Gaia mit Adrien, Marine und Lazelo.

Die Kinder sind begeistert, Spielkameraden zu haben, und können es gar nicht erwarten, sich ihr Spielzeug zu zeigen. Wir Erwachsene treffen uns abwechselnd zum Aperitif, Mittagessen oder Abendessen. Die Stimmung ist ausgelassen, nicht zuletzt, weil Laurent Geburtstag feiert. Ein Grund mehr!

Diese Zusammenkunft ist ein wundervoller Moment von Austausch und Teilen von Erfahrungen. Die Kinder wiederum sind ganz stolz, sich gegenseitig zeigen zu können, was sie alles an Bord machen können.

Laurent lässt es sich nicht nehmen, bei den Nachbarn herum zu basteln und mit ihnen seine digitalen Seekarten auszutauschen. Als Gegenleistung erhalten wir einen Küstenführer für die Balearen und Empfehlungen für die schönsten Liegeplätze. Vielen Dank, ihr lieben Kameraden!

Leider ist es Zeit für den Abschied. Uns bleibt nur das Versprechen, sich bald auf den Kanaren, Kapverden oder Antillen wieder zu treffen.

 

Bérangère

 

 

JEANNEAU